Von Aufgeben ist nicht die Rede

24.03.2016

Gewerbegemeinschaft Wusterhausen will mehr Mitglieder aktivieren und neue in ihren Reihen begrüßen

 

Text: Wolfgang Hörmann (MAZ vom 23.03.2016)

Foto: Axel Herrmann

 

Wusterhausen. Die Einladung zur Hauptversammlung der Wusterhausener Gewerbegemeinschaft (GGW) kündigte die üblichen Abläufe an. Nach dem Verlesen der Tagesordnung folgten Berichte. Versammlungsleiter Axel Herrmann bat zur Aussprache darüber, jedoch wollte von den 14 anwesenden Frauen und Männern – 34 hätten es laut Mitgliederverzeichnis sein können – keiner etwas sagen. Dankesworte richtete hingegen Bürgermeister Roman Blank an die Gewerbetreibenden.

„Wenn es Sie nicht gäbe, hätte ich oft keinen Ansprechpartner“, sagte er. Blank berührte bewusst oder unbewusst schon mal einen späteren Tagesordnungspunkt. Es war die angekündigte „Grundsatzdiskussion zum weiteren Fortbestand der Gewerbegemeinschaft“. Von Aufgeben sollte dabei jedoch nicht die Rede sein. Das „Wie weiter?“ stellte stattdessen den Gedankenaustausch darüber ins Zentrum, wie das Vereinsleben so gestaltet werden kann, dass wieder mehr Lust verspüren, es mitzugestalten. Bemühungen des Vorstandes wie Stammtische zu Steuerfragen und mit dem Bürgermeister, Fahrten zum Städtepartner im polnischen Przytochna oder Ende des vergangenen Jahres die Weihnachtsfeier fanden nur mäßiges Interesse. Der Gewerbeball fiel mangels Anmeldungen ins Wasser. Ähnlich verhielt es sich mit der geplanten Fahrt zur Bundesgartenschau im zurückliegenden Jahr. Dem Vereinszweck, nämlich Förderung von Handel und Handwerk bei gleichzeitiger Werbung für die Mitgliedsbetriebe, wird man nicht mehr ganz gerecht. Es gibt zu wenig Zugpferde und zu viele, für die Roman Blank das Wort „Mitschwimmer“ erfand.

Lösungsansätze zu finden, ist die Aufgabe für den Verein. Eine Verbesserung ist laut Geschäftsführer Axel Herrmann schon erreicht. Die Internetseite der Gewerbegemeinschaft wurde so gestaltet, dass sie vor Ort flexibel aktualisiert werden kann. Es finden sich hier alle Mitglieder mit ihren Mail-Adressen und anderen Kontaktdaten. Interessenten, die der GGW beitreten möchten, können sich in der Satzung Entscheidungshilfen holen. Hier liegt noch ein Hase im Pfeffer. Bei der Gründung 1997 hatte der Verein 46 Mitglieder. Da käme er gerne wieder hin. „In den anderen Ortsteilen der Gemeinde werben“, schlug Vorsitzender Klaus Ribbe vor. „Mehr Öffentlichkeitsarbeit“, kam es von gegenüber. Tatsächlich passiert so gut wie nichts in Wusterhausen ohne den Verein. Künstlerausstellung und Kunstmarkt, 48-Stunden-Aktion, Ausbau der Bürgerstiftung, Sommerfest und Städtepartnerschaften, Nikolausmarkt und Neujahrsempfang – überall hatte der Verein 2015 und in den ersten Monaten dieses Jahres seine Aktien daran Die Mitglieder tun im Kleinen viel Gutes, reden aber kaum drüber. Wer noch zu ihnen gehören könnte, nimmt sie oft nicht wahr. Auch das wolle man künftig ändern, so ein Fazit der Gespräche. Öffentliche Präsenz ist ansonsten auch in diesem Jahr zu erwarten, bei der Prima-Messe in Heinrichsfelde zum Beispiel, dem Gemeinde-Ernte-und Dorffest in Läsikow im September oder der 690-Jahr-Feier von Segeletz. Aufgeben wolle man nicht. Gewählt wurde am Montagabend auch. Der Vorsitz bleibt bei Fleischermeister Klaus Ribbe. Er hat ihn ohne Unterbrechung seit 2005 inne. Auch bei der Wahl des zweiten Stellvertreters gab es keine berraschung. Das ist weiterhin Sebastian Groß. Neue  Schatzmeisterin ist Ingrid Stöpel. Ihrer Vorgängerin Christiane Felgentreu dankte Klaus Ribbe für die bisherige Arbeit in der Funktion. Für das Trio hatte er Blumensträuße parat.

 

Bild zur Meldung: Mitgliederversammlung am 21.03.2016